Addis Abeba. Bei einem Überfall auf eine deutsch-österreichische Reisegruppe im Nordosten Äthiopiens sind nach Angaben des äthiopischen Fernsehens gestern fünf Urlauber getötet worden. Zwei Reisende sollen verletzt worden sein, einer habe entkommen können, berichtete der Staatssender. Es werde vermutet, dass eritreische Rebellen hinter der Attacke stecken.

Über die Opferzahlen gibt es bisher allerdings widersprüchliche Angaben. Nach Informationen der "Bild" wurden ein Deutscher und ein Österreicher getötet. Zudem seien zwei Deutsche entführt worden. Die Mehrzahl der Touristen hatte über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht.

Das österreichische Außenministerium bestätigte den Überfall. Gemeinsam mit deutschen und äthiopischen Behörden sei man dabei, die Umstände zu klären. Das Auswärtige Amt in Berlin richtete noch gestern Abend einen Krisenstab ein. Man bemühe sich zusammen mit der Botschaft "mit Hochdruck um Aufklärung des Sachverhalts und des Schicksals der deutschen Staatsangehörigen".

Der Überfall ereignete sich in der Nähe des Vulkans Erta Ale in der Danakil-Wüste. Die Region ist eine der heißesten und ärmsten der Erde. Dort wird vor einem erhöhten Risiko von Terroranschlägen gewarnt. Schon 2007 waren in diesem Gebiet fünf europäische Geiseln - vier Briten und eine Französin - entführt, nach knapp zwei Wochen gegen Zahlung eines Lösegelds aber wieder freigelassen worden.