Wegen seiner mutmaßlichen Agententätigkeit für die CIA hat ein iranisches Gericht das Todesurteil über einen US-Bürger verhängt. Als ehemaliger Soldat der US-Marineinfanterie habe Amir Mirzai Hekmati im Irak und Afghanistan eine militärische Spezialausbildung genossen, bevor er seine geheimdienstliche Tätigkeit im Iran aufgenommen haben, berichtete das staatliche Radio am Montag.

Teheran. Wegen seiner mutmaßlichen Agententätigkeit für die CIA hat ein iranisches Gericht das Todesurteil über einen US-Bürger verhängt. Als ehemaliger Soldat der US-Marineinfanterie habe Amir Mirzai Hekmati im Irak und Afghanistan eine militärische Spezialausbildung genossen, bevor er seine geheimdienstliche Tätigkeit im Iran aufgenommen haben, berichtete das staatliche Radio am Montag.

Er habe für ein feindliches Land gearbeitet, sei Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und habe versucht, den Iran als Unterstützer des Terrorismus' darzustellen, hieß es in dem Bericht.

In seinem Urteilsspruch bezeichnete das Teheraner Revolutionsgericht ihn außerdem unter anderem als „Mohareb“, was Feind Gottes bedeutet. Mitte Dezember hatte das iranische Staatsfernsehen ein Video ausgestrahlt, in dem Hekmati offenbar ein Geständnis ablegt. Darin erklärte er, an einer Verschwörung zur Unterwanderung des iranischen Geheimdienstministeriums beteiligt gewesen zu sein. In einer am selben Tag verbreiteten Stellungnahme hieß es, iranische Geheimdienstagenten hätten Hekmati vor seiner Ankunft im Iran im benachbarten Afghanistan enttarnt.

Iranischen Medien zufolge war Hekmati Ende August oder Anfang September festgenommen worden. Wann das Urteil gefällt wurde, war zunächst unklar. Nach iranischem Recht hat Hekmati nach der Verkündung 20 Tage Zeit, um Berufung einzulegen.

Der 28-jährige Hekmati hat iranische Wurzeln, stammt aus dem US-Staat Arizona und besitzt sowohl einen amerikanischen als auch einen iranischen Pass. Allerdings erkennt Teheran die doppelte Staatsbürgerschaft nicht an. Sein Vater sagte, sein Sohn sei kein Agent, sondern habe im Iran lediglich seine Großmutter besucht.

Das US-Außenministerium verlangte die Freilassung von Hekmati. Außerdem sollte Schweizer Diplomaten Zugang zu dem Gefangenen gewährt werden, hieß es aus Washington. Die Schweiz vertritt die Interessen der USA im Iran, die selbst keine diplomatischen Beziehungen zu Teheran unterhalten.

In der Vergangenheit hatten ähnliche Fälle im Iran unter Spionagevorwürfen festgehaltener US-Bürger die ohnehin angespannten Beziehungen weiter belastet. Für Aufsehen sorgte insbesondere das Schicksal von Josh Fattal, Shane Bauer und Sarah Shourd, die im Juli 2009 im irakisch-iranischen Grenzgebiet festgenommen wurden. Den Vorwurf der Spionage und illegaler Einreise wiesen sie zurück und erklärten, im Nordirak lediglich gewandert zu sein und die Grenze, wenn überhaupt, nur versehentlich überquert zu haben. Schließlich kam Shourd im September 2010 gegen Kaution frei, Fattal und Bauer folgten ihr ein Jahr später in die Freiheit. (abendblatt.de/dapd)