Seoul warnt vor neuer Lebensmittelknappheit in Nordkorea

Hamburg. Eine schlechte Ernte hat die Lebensmittelknappheit in Nordkorea drastisch verschärft. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, dass Menschen in den Gebieten nahe der nordkoreanisch-chinesischen Grenze an Hunger gestorben seien. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-il besuchte daraufhin demonstrativ ein Trainingszentrum der koreanischen Volksarmee und besichtigte die Rettich-Ernte. Aus Rettichen und Kohl, gewürzt mit einer Marinade aus Salz, Knoblauch und Fischsoße wird der traditionelle "Kimchi", Nordkoreas Nationalspeise, hergestellt. Führende Vertreter der katholischen Kirche Südkoreas haben die Regierung in Seoul unterdessen aufgefordert, die Blockade von Hilfslieferungen in den Norden aufzuheben. Angesichts einer "dramatischen Lebensmittelknappheit" seien humanitäre Hilfsprogramme dringend erforderlich, heißt es in einem mit Vertretern anderer Religionsgemeinschaften unterzeichneten Appell. Südkorea hatte die Nahrungsmittelhilfen in den Norden eingestellt, nachdem Pjöngjang Ende März ein Schiff der südkoreanischen Marine versenkt hatte.