Die Hilfsorganisation Free Gaza versucht seit Jahren, Schiffe ins Krisengebiet zu schicken

Hamburg. Der Konvoi, der gestern am frühen Morgen von israelischen Soldaten mit Gewalt gestoppt wurde, ist von der internationalen Organisation Free Gaza auf den Weg geschickt worden. Free Gaza will mit Hilfsgütern die palästinensische Bevölkerung des Gazastreifens unterstützen. Seit 2007 kontrolliert die radikalislamische Hamas das Gebiet. Nach einem massiven Raketenbeschuss aus Gaza startete Israel im Dezember 2008 eine Militäroffensive, erklärte den Gazastreifen zum "feindlichen Gebiet" und sperrte alle Zufahrten zu Lande und zu Wasser. Free Gaza erklärt: "Wir wollen der Strangulation und dem Aushungern einer Bevölkerung von 1,5 Millionen Menschen nicht tatenlos zusehen."

Solidaritätsfahrten von Schiffen sollen öffentlichkeitswirksam auf die Blockade des Gebiets durch Israel hinweisen. Free-Gaza-Spendensammlungen werden in Deutschland unter anderem unterstützt von der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, der kirchlichen Friedensorganisation Pax Christi und dem Verein Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Auf den Schiffen hätten sich Menschen befunden, die sich seit Jahren gewaltfrei für Gerechtigkeit im Gazastreifen einsetzten, betonte Pax Christi.

Mehrfach wurden Fahrten von "Solidaritätskonvois" mit Dutzenden bis Hunderten Aktivisten an Bord und prominenten Unterstützern organisiert. In August 2008 erreichten laut Free Gaza zwei Schiffe mit Hilfsgütern Gaza. Im Oktober 2008 brachten Aktivisten auf einem Schiff medizinische Hilfsgüter. Während des Gaza-Krieges endete eine Solidaritätsfahrt im Dezember 2008 kurz vor der Küste. Laut Aktivisten wurde ihr Boot von einem israelischen Kriegsschiff nach Schüssen vor den Bug gerammt und musste abdrehen. Im Juni 2009 wurde ein Schiff abgefangen und in den israelischen Hafen Aschdod gezwungen.