Paris. Wegen des Falls eines muslimischen Franzosen, der für vier Frauen und zwölf Kinder staatliche Hilfen bezogen haben soll, prüft die Regierung in Paris eine schärfere Gesetzgebung. Um in solchen Fällen von Vielweiberei die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sei "eine gesetzgeberische Entwicklung" denkbar, sagte Einwanderungsminister Eric Besson. Der Muslim beteuerte, die Frauen seien nur seine Geliebten, nicht seine Ehefrauen.

Der 35-jährige Lies Habbadj aus Algerien hatte vor zehn Jahren eine Französin geheiratet und war dadurch Franzose geworden. Besson gab zu, es sei "sehr strittig", ob dem Mann die Staatsbürgerschaft aberkannt werden könne. Zwar ist die Vielehe in Frankreich verboten, dies gilt aber nur für standesamtlich geschlossene Ehen.