Hamburg/Teheran. Das Regime in Teheran hält an seinem Konfrontationskurs gegenüber der Staatengemeinschaft weiter fest. Präsident Mahmud Ahmadinedschad forderte den Abzug amerikanischer Soldaten aus der Golfregion sowie aus Afghanistan und ferner den Ausschluss der USA aus der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Washington habe bereits Atomwaffen gegen andere Staaten eingesetzt und im Übrigen ihren Einsatz angedroht, sagte Ahmadinedschad zur Begründung.

Er hatte als Reaktion auf den Atomgipfel des amerikanischen Präsidenten Barack Obama in Washington eine eigene Konferenz zur Abrüstung von nuklearen Waffen in Teheran einberufen. Nach Angaben Teherans seien Vertreter aus 60 Staaten dazu erschienen. In Washington hatten sich Anfang vergangener Woche Vertreter aus 47 Staaten darauf geeinigt, neue Kontrollen für zentrale Bausteine von Atomwaffen wie Plutonium und hoch angereichertes Uran einzuführen. Iran steht im Verdacht, Uran für den Bau von Atomwaffen anzureichern.

Irans Staatschef forderte die Schaffung einer unabhängigen Organisation zur Überwachung der weltweiten Abrüstung: Der Uno-Sicherheitsrat habe sich in "ein Werkzeug zur Umsetzung der Politik einiger tyrannischer Regierungen verwandelt".

Der Chef der iranischen Bodentruppen, General Ahmad Resa Purdastan, kündigte Militärmanöver an, in denen die "Abwehr schwerer feindlicher Angriffe" geübt werden solle.

"Spiegel Online" meldete derweil, Ahmadinedschad habe von Russland Kompensationszahlungen für die sowjetische Besatzung im Zweiten Weltkrieg verlangt sowie russische Piloten des Landes verwiesen. Moskau war bislang als Fürsprecher des Iran aufgetreten und hatte sich gegen schärfere Sanktionen gesperrt. Das Hamburger Nachrichtenmagazin zitierte einen russischen Spitzendiplomaten mit den Worten, die Iraner seien "völlig verrückt geworden".