New York. Mehr als zwei Jahre nach der Ermordung der früheren pakistanischen Premierministerin Benazir Bhutto hat die Uno schwere Vorwürfe gegen die Regierung in Islamabad erhoben. Mit "angemessenen Sicherheitsmaßnahmen" hätte die Tat verhindert werden können, heißt es in einem in New York veröffentlichten Bericht.

Nach dem Anschlag habe die Polizei die Ermittlungen "mit Absicht" scheitern lassen, geht aus dem 65-seitigen Abschlussbericht einer Expertenkommission, die vom Uno-Botschafter Chiles angeführt wurde, hervor. "Die Beamten fürchteten eine Beteiligung der Geheimdienste und wussten nicht, wie weit sie bei ihren Ermittlungen gehen durften, obwohl sie als Fachleute in ihrem Beruf genau wussten, dass gewisse Maßnahmen erforderlich gewesen wären."

Ein Sprecher von Pakistans Präsident Asif Ali Zardari, Bhuttos Witwer, sagte, die Regierung werde den Bericht erst in aller Ruhe lesen, ehe sie eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgebe.

Bhutto war am 27. Dezember 2007 in Rawalpindi ums Leben gekommen. Sie fuhr in einem gepanzerten Fahrzeug, hatte aber bei geöffnetem Schiebedach gestanden. Ein Attentäter schoss auf sie und zündete eine Bombe. Experten von Scotland Yard kamen zu dem Ergebnis, dass Bhutto durch die Druckwelle der Explosion mit dem Kopf auf das Autodach schlug und daraufhin starb.