Nach fast 20 Jahren des Stillstands wollen die Supermächte USA und Russland die atomare Abrüstung fortsetzen. Am Donnerstag unterzeichnen die Präsidenten Barack Obama und Dmitri Medwedew in Prag ein Abkommen, dem eine Reihe weiterer Abrüstungskonferenzen folgen soll. Der Wert der Vereinbarung liegt mehr im Symbolischen als in seinem Inhalt. Vor allem Obama, der vor einem Jahr von Prag aus seine Vision einer atomwaffenfreien Welt aussandte, will eine Dynamik auslösen, die letztlich auch Nordkorea und Iran zum Verzicht auf ihre Atomprogramme bewegen soll.

Mit dem Prager Abkommen ("New Start") wollen Washington und Moskau ihre gefechtsbereiten strategischen Sprengköpfe auf je 1550 verringern. Die USA verfügen über rund 2100, Russland über 2600. Strategische Atomwaffen werden mithilfe von Interkontinentalraketen, Langstreckenbombern und U-Booten über große Distanzen eingesetzt.

Die in Büchel gelagerten Atombomben vom Typ B 61 (rund 3,60 lang und bis zu 540 Kilo schwer) sind von dem neuen Vertrag nicht erfasst. Bei ihnen handelt es sich um taktische Kernwaffen, die für einen Einsatz - unter anderem von Flugzeugen aus - auf einem begrenzten Gefechtsfeld bestimmt sind.