Jerusalem. Palästinensische christliche Organisationen drohen mit Demonstrationen, wenn einheimischen Christen der Zutritt zu den Osterfeiern in Jerusalem verwehrt werden sollte. Die von der israelischen Polizei angekündigten Einschränkungen könnten nicht hingenommen werden, sagte der Leiter des ökumenischen "Interchurch-Centers" in Jerusalem.

Am Palmsonntag war es beim Checkpoint Bethlehem zu Zusammenstößen zwischen mehr als 100 Demonstranten und israelischem Militär gekommen. Laut Medienberichten hatten Vertreter palästinensischer Christen zusammen mit internationalen Friedensaktivisten versucht, den Checkpoint zu passieren, um an den Palmsonntagsfeiern in Jerusalem teilzunehmen. Nach dem Passieren des Kontrollpunkts wurden sie jedoch von israelischem Militär aufgehalten. 15 Teilnehmer wurden verhaftet. Der Checkpoint blieb seit dem Vorfall für Palästinenser geschlossen.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr rund 10 000 Passierscheine für die Kar- und Osterwoche an Christen im Westjordanland ausgegeben. 500 Passierscheine seien an Christen in Gaza gegangen. Nach Auskunft des Kanzlers des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, William Schomali, sind die Passierscheine jedoch von geringem Wert, da die Checkpoints gestern wegen des anstehenden jüdischen Passahfestes für eine Woche für Palästinenser geschlossen wurden.

Die israelische Polizei kündigte Absperrungen in der Jerusalemer Altstadt für die orthodoxe Feier des "Heiligen Feuers" am Karsamstag ab. Dabei drängen jährlich Tausende orthodoxer Pilger und Einheimischer zur Grabeskirche, um dort eine Flamme aus dem Grab Christi in Empfang zu nehmen.