Hamburg. Die deutsche Marine hat im Seegebiet von Somalia innerhalb weniger Stunden gleich zwei Piratengruppen gestoppt. Ein Bordhubschrauber der Fregatte "Emden" entdeckte um die Mittagszeit in den Gewässern am Horn von Afrika eine mögliche Piratengruppe: ein Mutterschiff und zwei Skiffs (Boote). Bundeswehrsoldaten gaben Warnschüsse in Richtung der drei Boote mit insgesamt zwölf mutmaßlichen Piraten ab. Als die Piraten den Hubschrauber entdeckten, versuchten sie, mit ihren Booten zu entkommen. Einige der Piraten sprangen über Bord, um zu dem Mutterschiff zu schwimmen. Weitere Warnschüsse hielten sie schließlich davon ab.

Nach Eintreffen der Fregatte seien Soldaten an Bord der Schiffe gegangen, um Beweismittel sicherzustellen, sagte ein Sprecher der Einsatzführungskommandos der Bundeswehr dem Abendblatt. "Die Piraten wurden aber nicht in Gewahrsam genommen, will es keinen konkreten Tatverdacht gab." Es habe keine lückenlose Beweislage für einen möglichen Angriff gegen andere Schiffe vorgelegen. Daraufhin sei entschieden worden, die mutmaßlichen Piraten mit ihrem Mutterschiff in Richtung der somalischen Küste weiterfahren zu lassen.

Die beiden Schnellboote seien allerdings versenkt worden. Außerdem seien umfangreiche Waffenmengen - Sturmgewehre, Magazine und Panzerfäuste - sowie Enterhaken sichergestellt worden.

Erst am Morgen hatte die "Emden" eine Piratengruppe gestoppt. Es konnten keine Beweismittel sichergestellt werden. Die Piraten wurden mit ihrem Mutterschiff entlassen, zwei Schnellboote wurden zerstört.