Bagdad. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat landesweit eine Neuauszählung der Parlamentswahl gefordert. Er reagierte damit auf Vorwürfe von Unregelmäßigkeiten und Betrug in dem Auszählungsprozess. Andernfalls drohe dem Land eine Rückkehr zur Gewalt, erklärte Maliki. Es gebe Forderungen verschiedener Gruppierungen, die Stimmen per Hand neu auszuzählen. Diese müssten befolgt werden, um zu verhindern, dass die politische Stabilität im Land Schaden nehme. Auch Präsident Dschalal Talabani, ein Kurde, sprach sich für eine Neuauszählung aus. Wahlleiter Faradsch al-Haidari erklärte, seine Kommission werde über die Forderungen beraten. Nach Auszählung von 93 Prozent der Stimmen liegt das überkonfessionelle Bündnis Irakija um Ex-Premier Ijad Allawi vor der Rechtsstaat-Allianz des Schiiten Maliki. Der Vorsprung beträgt aber nur rund 8000 Stimmen.