Rom. Eine Woche vor den wichtigen Regionalwahlen in Italien sind in Rom Zehntausende Anhänger des konservativen Regierungschefs Silvio Berlusconi zu einer Solidaritätskundgebung auf die Straße gezogen. Nach Angaben von Berlusconis Partei "Volk der Freiheit" (PDL) strömte eine Million Menschen auf der Piazza San Giovanni zusammen, um dem Ministerpräsidenten den Rücken zu stärken. Die Polizei sprach von nur 150 000 Teilnehmern. Die Mitte-rechts-Partei hatte den Slogan "Die Liebe siegt immer über Missgunst und Hass" für die Kundgebung ausgegeben.

"Wir sind hier, um auf zwei Monate der ungerechten und ausfallenden Angriffe zu antworten", wetterte der 73-jährige Regierungschef gegen die "roten Richter" und ihm "feindlich" gesonnene Medien. Die Opposition sei zwar nicht in der Lage zu regieren, strebe aber zusammen mit linken Magistraten und "hasserfüllten" Talkshows an, ihn zu Fall zu bringen, erklärte Berlusconi. Unter dem Beifall der Menge versprach der Medienmogul, der sich selbst schon als Gott und Supermann bezeichnet hat, seinen Gefolgsleuten: "Wir wollen auch den Krebs besiegen in den drei Jahren Legislaturperiode, die uns noch verbleiben." Die Opposition kritisierte, Berlusconi benehme sich wie ein "Zauberer". Mit der Kundgebung protestiert das Berlusconi-Lager gegen den Ausschluss von Kandidaten der PDL-Regierungspartei von der Kommunalwahl in zwei Regionen, darunter die Hauptstadtprovinz Lazio. Die PDL hatten ihre Wahlliste verspätet eingereicht und war von der Abstimmung ausgeschlossen worden.