Hamburg. Politik? Nebensache. Zumal Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy derzeit derart angezählt ist, dass sogar die eigene Partei die Regionalwahlen am Sonntag verloren gibt, noch bevor die Wahllokale überhaupt geöffnet haben. Und jetzt hängt auch noch der Haussegen im Élysée-Palast schief, in dem einst die Marquise de Pompadour logierte und heute ein Präsident. Und ganz Paris rätselt nun, ob Sarkozys Frau Carla Bruni im Jahr drei nach dem großen Liebesknall Schritte zurück in ihre alten Jagdgründe gemacht hat. Auf die Frage nach dem Zustand ihrer Ehe sagte sie in einem Interview mit dem britischen Sender "Sky": "Ich vermute, eine Ehe sollte für immer halten.- Aber wer weiß, was passiert."

Derartiges aus dem Mund der großen Sängerin mit der kleinen Stimme, die in Frankreich auch noch die erste Geige spielt, hatte man bislang nicht gehört. Aber natürlich erinnerte sich ganz Paris an die legendäre Liebhaberriege des einstigen Topmodells mit dem Lächeln eines Kommunionsmädchens. Legende ist der Satz des ehemaligen französischen Bildungsministers Luc Ferry: "Ich kam zwischen Laurent Fabius und Mick Jagger."

Sogar in der ostspanischen Metropole Valencia sind die neuen Gerüchte über das überbelichtete Privatleben der Sarkozys Tuschelthema Nr. 1. Das Präsidentenpaar zählt sogar zu den Hauptfiguren des diesjährigen Volksfestes Fallas, bei dem insgesamt 760 bunt bemalte riesige Figuren von Prominenten und Persönlichkeiten aus Holz und Pappmaché aufgestellt werden. Mit von der Partie ist übrigens auch der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi, von barbusigen Schönheiten umgeben. Nicht mehr lange. An diesem Wochenende gehen die Skulpturen nämlich in Flammen auf. So ist es traditionell in Valencia Brauch. Alle also fast wie im richtigen Leben: Erst bewundert, und dann verbrannt.