Berlin/Teheran. Nach seinen jüngsten Erfolgen bei der Urananreicherung sieht sich der Iran nun unter den Top 15 der Atomstaaten. Der Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, erklärte am Freitag: "Im Konzert der 150 Mitgliedstaaten der IAEA sind wir unter den ersten 15." Der Iran sei zwar noch nicht auf dem Stand von beispielsweise Japan. "Aber in der islamischen Welt sind wir die Nummer eins - auch wenn Pakistan die Atombombe hat, heißt das nicht, dass es über alle nuklearen Technologien (wie der Iran) verfügt", meinte Salehi.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte am Vortag erklärt, sein Land habe jetzt erstmals Uran auf 20 Prozent angereichert. Sein Land habe auch das Know-how für die Atombombe. Allerdings habe Teheran nicht die Absicht, die Bombe zu bauen. Dies würde der Doktrin des islamischen Staates widersprechen. Ahmadinedschad bekräftigte inzwischen, dass der Iran trotz drohender Sanktionen nicht einlenken werde.

Außenminister Guido Westerwelle reagierte unterdessen "mit ernsthafter Sorge" auf das Hochfahren der Urananreicherung. Wenn der Iran weiterhin nicht kooperiere, "werden wir in der internationalen Gemeinschaft auch die Ausweitung von Sanktionen beschließen", sagte er. Eine atomare Bewaffnung des Iran könne nicht widerspruchslos und tatenlos hingenommen werden. Die ausgestreckte Hand greife bisher ins Leere. Die Völkergemeinschaft werde sich einer atomaren Bewaffnung des Iran entgegenstellen.