New York. Der frühere US-Präsident Bill Clinton (63) ist gestern mit Herzproblemen ins Krankenhaus gebracht worden. Er musste sofort operiert werden. Nach einem Bericht des TV-Senders CNN wurden dem Politiker im Columbia Presbyterian Hospital in Manhattan zwei Stents in eine Herzarterie eingesetzt. Ein Stent ist eine Art kleines Rohr aus Gittergeflecht, mit dem Gefäße offen gehalten werden.

"Er hat den Eingriff gut überstanden", teilte sein Sprecher Douglas Band gestern Abend in New York mit und sei in "guter Stimmung". Am Morgen hatte Clinton plötzlich über Unwohlsein und Schmerzen in der Brust geklagt. Das war für ihn die "rote Flagge", sagte CNN-Medizinexperte Sanjay Gupta. Clinton habe vielleicht sein Herz überschätzt. "Er ist ein sehr viel beschäftigter Mann." Herz- und Kreislaufprobleme seien die Todesursache Nummer 1 in den USA. Bereits 2004 musste sich Clinton einer Bypass-Operation am Herzen unterziehen. 2005 traten leichte Komplikationen auf, die einen weiteren Eingriff erforderlich machten.

Clinton, der Ehemann von US-Außenministerin Hillary Clinton, gilt neben Jimmy Carter als einer der aktivsten Ex-Präsidenten. Als Sonderbeauftragter von Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon für Haiti war er in den vergangenen Wochen zwischen dem von einem verheerenden Erdbeben heimgesuchten Land und New York gependelt und hatte weltweit für Spenden geworben. Sein Sprecher: "Er ist sehr zuversichtlich, dass er die Arbeit für seine Stiftung bald wieder aufnehmen kann."