Jerusalem. Nach einem vereitelten Bombenanschlag auf den israelischen Hafen von Aschkelon haben die Sicherheitskräfte in Israel gestern die Küste auf einer Länge von 40 Kilometern nördlich des Gazastreifens abgeriegelt. Zu dem gescheiterten Anschlag hatten sich zuvor gleich drei palästinensische Extremistengruppen bekannt. Sie hatten zwei Fässer mit Sprengstoff im Meer deponiert, die in den Hafen von Aschkelon gespült wurden. Sie sollten per Fernsteuerung gezündet werden. Ein Fass wurde entschärft, das andere detonierte, als es von einem Roboter untersucht wurde. In den Fässern waren nach israelischen Polizeiangaben je zehn Kilogramm Sprengstoff.

"Es handelt sich um einen beabsichtigten Terroranschlag, der gescheitert ist", erklärte Polizeisprecher Micky Rosenfeld. "Die Polizei hat die ganze Nacht über die Sicherheitslage erörtert, und die Küste bleibt weiter abgeriegelt." Die Schifffahrtsbehörden riefen Seeleute und Fischer zur besonderen Vorsicht auf.

Des versuchten Anschlags bezichtigten sich der Islamische Dschihad, das Volkswiderstandskomitee und die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden. Alle drei operieren aus dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Nach der mysteriösen Ermordung eines Hamas-Funktionärs in Dubai in der vergangenen Woche hatte die radikalislamische Bewegung Israel Rache geschworen.

Bei dem Attentat war Mahmud al-Mabhus getötet worden, dem Israel eine zentrale Rolle beim Waffenschmuggel in den Gazastreifen angelastet hatte. Zunächst erklärte Hamas, man habe ihm ein Gift injiziert, das einen Herzinfarkt auslöst, später hieß es, al-Mabhus sei mit einem Stromschlag betäubt und dann erdrosselt worden.