Rom. Im nigerianischen Jos haben rund 18 000 Menschen infolge der Unruhen ihre Häuser verlassen. Über die Zahl der Toten bei den Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen seien noch immer keine verlässlichen Angaben möglich, sagte die Sprecherin des Internationalen Roten Kreuzes in Nigeria, Blessing Ejiofor. Nach unterschiedlichen Angaben kamen etwa 300 bis 500 Menschen ums Leben.

Unterdessen mehren sich Zweifel an einem christlich-muslimischen Konflikt als Hintergrund der Auseinandersetzungen. Lateef Adegbite, Generalsekretär des Obersten Rats für islamische Angelegenheiten in Nigeria, habe beteuert, die Religionen hätten mit den Ausschreitungen "nichts zu tun". Ähnlich erklärte Polizeiminister Ibrahim Yakubu Lame, Unbekannte nutzten "das Unwissen und die Armut der Bevölkerung, um im Namen der Religion und der ethnischen Zugehörigkeit Chaos zu schüren".