Jerusalem. Mit dem Bau eines Zauns an der Grenze zu Ägypten will Israel die illegale Einwanderung und das Eindringen von Terroristen eindämmen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, der Bau des Zauns sei "eine strategische Entscheidung, um den jüdischen und demokratischen Charakter des Staates Israel zu wahren".

Die Einwanderer, die illegal über Ägypten nach Israel einreisen, stammen vor allem aus Afrika. Nach Angaben der israelischen Polizei kommen jede Woche 100 bis 200 Afrikaner über die ägyptisch-israelische Grenze. Die meisten sind Muslime oder Christen. Israel wurde 1948 gegründet, um den Juden aus aller Welt eine Heimat zu bieten.

Netanjahu erklärte: "Israel wird auch künftig Kriegsflüchtlingen offen stehen. Aber wir können nicht zulassen, dass Tausende von Arbeitern illegal über die südliche Grenze nach Israel eindringen und unser Land überschwemmen." Deshalb sollten an Teilen der 250 Kilometer langen Grenze zu Ägypten Zäune errichtet werden: ein Abschnitt im Südwesten in der Nähe der Stadt Rafah im Gazastreifen und ein zweiter Abschnitt im Südosten nahe der Hafenstadt Elat am Roten Meer.

Beide Abschnitte würden zusammen eine Länge von rund 120 Kilometern abdecken, also etwa die Hälfte des gesamten Grenzverlaufs, wie die Regierung mitteilte. Der Zaun soll mit Radargeräten ausgestattet werden, um Einwanderer zu orten, die sich der Barriere nähern. Die Kosten werden nach Berichten israelischer Medien auf rund 400 Millionen Dollar geschätzt.

Wegen des stetigen Zustroms von Einwanderern hat Israel bereits die ägyptische Regierung aufgefordert, ihrer Kontrollen an der gemeinsamen Grenze zu verschärfen. Seither sind eine Reihe von Afrikanern bei dem Versuch, die Grenze zu überqueren, erschossen worden. Dies hat sowohl Ägypten als auch Israel scharfe Kritik von Menschenrechtsgruppen eingetragen.

Im Gazastreifen wurden unterdessen drei militante Palästinenser durch einen israelischen Luftangriff getötet. Nach Angaben von Augenzeugen wollten die Männer eine Rakete auf israelisches Gebiet feuern. Sie waren Mitglieder der Al-Kuds-Brigaden, des bewaffneten Flügels des Islamischen Dschihad.