Der gesamte Bundeshaushalt für das Jahr 2010 ist mit gut 325 Milliarden Euro veranschlagt. Es ist der Etat immerhin für eine der größten Wirtschaftsmächte der Erde.

Mehr als doppelt so viel werden die Vereinigten Staaten in Kürze für ihre Kriege in Afghanistan und im Irak ausgegeben haben - eine Billion Dollar. Man mag nicht daran denken, wie viel Geld wegen dieser monströsen Rechnung eben nicht in Bildung oder die marode Infrastruktur investiert werden kann.

Amerika führt einen unglaublich teuren und längst auch verzweifelten Kampf gegen einen Gegner, der all jene Werte bekämpft, auf denen die westliche Welt basieren soll: Demokratie, Pluralismus, Meinungsfreiheit, politische und religiöse Toleranz, Frauenrechte. Der militante Islamismus und Terrorismus hat den Sowjetkommunismus als Gegenpol zum westlichen Modell abgelöst. Nur: Verglichen mit manchen Taliban oder al-Qaida waren selbst die Ultra-Hardliner unter den Kremlfürsten verantwortungsbewusste Gegenspieler.

Amerika steckt in einem Dilemma - der Terrorismus muss bekämpft werden. Doch je mehr Soldaten die USA in islamische Krisenherde entsenden, je härter diese Soldaten kämpfen, umso stärker schwillt der Zustrom zu den Radikalen an. Zudem sind Armut, mangelnde Bildung und Hoffnungslosigkeit Hauptursachen islamistischer Radikalisierung - und die beseitigt man nicht mit Maschinenkanonen. Es ist ein globaler Krieg, in dem es nur Verlierer geben wird. Die Lösung für dieses Dilemma? Das ist die Eine-Billion-Dollar-Frage. Wer eine praktikable Lösung fände, hätte den Friedensnobelpreis wirklich verdient.