Rom. Aufstand der Ärmsten in Kalabrien: Im süditalienischen Ort Rosarno haben Hunderte afrikanischer Wanderarbeiter gegen ihre Lebensbedingungen demonstriert. Nach Berichten der italienischen Nachrichtenagentur Ansa blockierten etwa 200 Immigranten die Zufahrtsstraßen im Norden und Süden des Ortes. Sie setzten Autos in Brand, zertrümmerten Schaufenster und riefen: "Wir sind keine Tiere." Der einheimischen Bevölkerung warfen sie Rassismus vor. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die aufgebrachte Menge Mülleimer anzündete und mit Eisenstangen und Steinen auf Autoscheiben einschlug. Die Polizei teilte mit, es habe mehrere Verletzte gegeben. Außerdem kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Es gab mehrere Festnahmen.

Hintergrund der Proteste ist ein Vorfall vom Vortag: Dabei hatten Unbekannte aus einem Auto auf mehrere Immigranten geschossen, die gerade von ihrer Arbeit auf den Orangenfeldern heimkehrten. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Daraufhin zogen Hunderte Einwanderer randalierend ins Ortszentrum von Rosarno.

In dem 16 000 Einwohner zählenden Ort leben circa 5000 Immigranten - zum Großteil aus Afrika. Kalabriens Gouverneur Agazio Loiero verurteilte die Zusammenstöße scharf. Sie seien durch nichts zu rechtfertigen, sagte er.