Washington. Die Vereinigten Staaten werden die Bürger aus 14 überwiegend arabischen und afrikanischen Staaten vor ihrer Einreise in die USA strengen Kontrollen unterziehen. Die ab sofort geltenden Vorschriften verlangen das vollständige Abtasten des Körpers und die Kontrolle des Handgepäcks für Flugpassagiere aus dem Iran, Syrien, Sudan und Kuba (nach US-Definition "staatliche Förderer von Terrorismus") sowie aus "Staaten von Interesse": Afghanistan, Algerien, Libanon, Libyen, Irak, Nigeria, Pakistan, Somalia, Saudi-Arabien und dem Jemen. Wo sogenannte Nacktscanner vorhanden sind, wird ihr Einsatz verlangt. Die strengeren Regeln gelten für alle Passagiere anderer Nationalitäten, deren Flüge in den betreffenden Staaten beginnen oder die dort zwischenlanden.

Mit der Konzentration auf diese 14 Staaten geben die USA jeden Anschein von "Nicht-Diskriminierung" muslimischer Staaten auf. Mit der eher kuriosen Ausnahme Kubas kann es kein Missverständnis darüber geben, was diese (unerklärte) neue "Achse des Bösen" gemeinsam hat. Das kann schmerzlich sein für Bürger Pakistans und Saudi-Arabiens, die bisher nicht automatisch als besonders verdächtig behandelt wurden. Betroffen sind im Übrigen auch Pakistani, Saudis oder andere Staatsbürger der vierzehn, die seit Jahrzehnten im Ausland leben, etwa in den USA oder Großbritannien. Das "Amerikanisch-arabische Anti-Diskriminierungskomitee" protestierte gegen die "extreme und sehr gefährliche" Regelung. Die US-Regierung trägt allerdings auch der Nervosität ihrer Bürger Rechnung, die seit dem vereitelten Anschlag des sogenannten Schuhbombers Richard Reid 2001 keine Attentate in Amerika oder auf amerikanische Passagierflugzeuge erlebt hatten.

Wie gereizt die Sicherheitsbehörden auf den Flughäfen der USA in diesen Tagen sind, zeigte sich am Sonntagabend, als eine Panne im New Yorker Newark Airport stundenlanges Chaos verursachte. Ein unbekannter Mann war dabei gesehen worden, wie er, möglicherweise unkontrolliert, gegen den Strom der Passagiere in den Sicherheitsbereich des Terminals C gelangte und verschwand. Das Abfertigungsgelände wurde nach dem angeblich von anderen Fluggästen ausgelösten Alarm geschlossen; alle Passagiere, selbst jene in startbereiten Jets wartenden, mussten umkehren und abermals die Kontrollen durchlaufen.