Islamabad. Bei einem verheerenden Selbstmordanschlag in Pakistans unruhiger Nordwest-Grenzprovinz sind am Neujahrstag mindestens 88 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Kinder. Wie die Polizei mitteilte, wurden mehr als 20 weitere verletzt, als der Täter sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug neben einem Sportplatz im Distrikt Lakki Marwat zur Explosion brachte. Den Angaben zufolge hatten sich dort zahlreiche Menschen zu einem Volleyballspiel versammelt.

Der Distrikt grenzt an die Taliban-Hochburg Südwaziristan. In dem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan führt das pakistanische Militär seit Mitte Oktober eine Großoffensive gegen radikalislamische Taliban-Kämpfer und Al-Qaida-Terroristen. Dabei wurden nach Angaben der Armee bislang mehr als 600 Extremisten getötet. Im Gegenzug verüben die Aufständischen immer wieder blutige Anschläge.

Bei zwei vermutlich amerikanischen Raketenangriffen sind nach Angaben pakistanischer Geheimdienstkreise in der Provinz Nordwaziristan sechs Menschen getötet worden. Das erste Geschoss schlug in ein Haus ein und tötete drei Personen, die zweite Rakete traf ein Auto, in dem drei Personen umkamen. Bei den Toten handele es sich um Extremisten.