Umar Faruk Abdulmutallab und seine mörderischen Pläne hätten auffallen können. Es gab viele Hinweise, die bis zu den Behörden gelangten oder hätten gelangen müssen.

Warum es nicht genug waren, um den Islamisten - ausgerüstet mit Sprengstoff - am Besteigen des Fluges 253 der US-Linie Delta zu hindern, ist ein großes Rätsel. Nur das Glück, dass der Attentäter versagte und zudem ein Passagier beherzt sein Leben riskierte, verhinderte eine Katastrophe. Die seit den US-Anschlägen vom 11. September 2001 weltweit mühsam aufgebauten Sicherheitsvorkehrungen haben jedenfalls nicht gegriffen.

Eine Reaktion der Sicherheitsbehörden darauf ist unvermeidlich. Wer sicher reisen und vor allem fliegen will, wird nun noch weitere und intensivere Kontrollen hinnehmen müssen. Das ist der Preis, den eine Gesellschaft zahlen muss, um ihre verwundbaren Punkte zu schützen und ihre Mobilität zu wahren. Doch irgendwann werden auch diese Kontrollen an ihre Grenzen stoßen. Das zeigt trotz aller Bemühungen die offensichtliche Sicherheitslücke am europäischen Flugdrehkreuz Amsterdam.

Deswegen müssen sich jetzt vor allem die kontroll-fanatischen US-Sicherheitsbehörden, die von den Europäern alle greifbaren Daten absaugen, intensive Nachfragen gefallen lassen. Wie konnten so deutliche Hinweise wie der vom Vater des Verdächtigen nicht ausreichend wahrgenommen werden? Auch die Briten wussten genug, um Abdulmutallab die Einreise zu verweigern. An der Effizienz der US-Behörden sind die Zweifel seit Weihnachten jedenfalls weiter gewachsen.