Moskau. Die russische Sberbank will die Kosten für die Vorbereitungen zur letztlich gescheiterten Übernahme des Autobauers Opel notfalls einklagen. Wie Sberbank-Chef German Gref am Freitag in Moskau sagte, forderte sein Unternehmen die Opel-Mutter General Motors zunächst auf, die Kosten im Zuge einer gütlichen Vereinbarung freiwillig zu tragen. Wenn dieser Aufforderung jedoch nicht Folge geleistet werde, „werden wir mit juristischen Mitteln die Entschädigung verlangen“, fügte Gref nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ria-Nowosti hinzu. Der Verkauf von Opel an den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna, den die Sberbank maßgeblich unterstützte, war Anfang November nach langen Verhandlungen abgesagt worden.

Einen konkreten Betrag für die erwartete Entschädigung nannte Gref nicht. Er sprach jedoch davon, dass durch den Ausfall des Geschäfts „schwere Verluste“ entstanden seien. Im September hatte es eine Vorvereinbarung gegeben, nach der die Mehrheit der Opel-Anteile an das Konsortium aus Magna und Sberbank gehen sollte. General Motors habe das Geschäft zwei Tage vor dem verabredeten Termin „nach neun Monaten Gesprächen und 9000 Seiten Vertrag“ abgesagt, kritisierte Gref.