In der “Vereinbarung von Kopenhagen“ steht, dass die Erderwärmung in diesem Jahrhundert auf zwei Grad begrenzt bleiben soll. Eine Gruppe von etwa 30 Staats- und Regierungschefs hat das in den letzten Sekunden der Nachspielzeit der Klimakonferenz noch hineingeschrieben.

Das Plenum der 193 Staaten hat das Papier "zur Kenntnis" genommen. Das Weltklima selbst wird sich darum zunächst nicht scheren, weil keinerlei konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels vereinbart wurden.

Zu unterschiedlich waren die Voraussetzungen und die eigenen Interessen einzelner Staaten - von den Gemeinwesen auf pazifischen Inseln, denen der baldige Untergang prophezeit wird, über die Ärmsten der Armen vor allem in Afrika, die kaum wissen oder sich unzureichend darum kümmern, wie sie ihre Menschen ernähren sollen, bis hin zu den Schwellen- und Industrieländern, denen es vor allem auch um den Zugang zu den Energiereserven und ökonomische Macht geht. Letzteres rangiert unterm Strich dann doch vor aller Apokalypse-Rhetorik. Ohne starke und innovative Wirtschaftsmächte wird aber auch keine Technologie entwickelt werden können, die einmal die Ära der fossilen Energieträger ablöst.

Auch nach der Kopenhagener Konferenz bleibt die Erkenntnis, dass das konzentrierte Forschen und Entwickeln von Zukunftstechnologien zielführender ist als das permanente Beklagen des Weltuntergangs. Und dass zweiwöchige Mammutsitzungen mit Zehntausenden Teilnehmern vielleicht eine geeignete Bühne zur Problembeschreibung und zur Emotionalisierung sind - auf solchen Veranstaltungen aber schwerlich konkrete und allseits anerkannte allgemein verbindliche Beschlüsse gefasst werden können. Die Veranstaltung war einfach zu groß, um gelingen zu können.