Eineinhalb Jahre nach einem kolumbianischen Militäreinsatz auf FARC-Guerilleros in Ecuador hat eine Untersuchungskommission ihren Abschlussbericht zu dem Angriff vorgelegt.

Quito. Demnach wurde der Angriff von den US-Streitkräften mit Geheimdienstinformationen unterstützt. Die Informationen seien vom Luftwaffenstützpunkt Manta an der ecuadorianischen Pazifikküste gekommen, heißt es in dem am Donnerstag in Quito vorgestellten Bericht. Damit sei es möglich geworden, den Guerillaführer Paul Reyes aufzuspüren und das kolumbianische Kommando zu ihm zu führen. Führende kolumbianische Regierungsbeamte haben der Nachrichtenagentur AP bestätigt, dass US-Aufklärungsflugzeuge die Informationen für die Militäraktion geliefert hätten.

Ecuador hat es abgelehnt, den 1999 mit den USA geschlossenen Vertrag für die Nutzung des Stützpunkts Manta zu verlängern. Die US-Soldaten haben Manta daraufhin im September verlassen. Aus dem Bericht des Untersuchungsausschusses geht auch hervor, dass der damalige ecuadorianische Sicherheitsminister Gustavo Larrea drei Wochen vor dem kolumbianischen Angriff vom 1. März 2008 mit Reyes in dessen Lager zusammengetroffen ist. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) hätten auch Polizei und Justiz von Ecuador infiltriert, erklärten die Verfasser des Berichts.

Bei dem Angriff kamen 25 Menschen ums Leben, unter ihnen auch FARC-Kommandeur Reyes. Danach brachen Ecuador und Venezuela die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien ab.