Bukarest. Nach der ersten Runde der Präsidentenwahl in Rumänien ist keine rascher Ausweg aus der seit Wochen andauernden Regierungskrise absehbar. Amtsinhaber Traian Basescu lag nach Auszählung der Stimmen aus drei Viertel aller Wahllokale gestern mit 33 Prozent knapp vor seinem Konkurrenten Mircea Geoana, sodass es am 6. Dezember zu einer Stichwahl kommen dürfte.

Damit bleibt unklar, wie eine neue Regierung für das schwer von der Finanzkrise getroffene Land aussehen könnte. Der Sozialdemokrat Geoana kam den Teilergebnissen zufolge auf 30 Prozent und verfehlte damit ebenso wie der Konservative Basescu die nötige absolute Mehrheit. Damit dürften die Anhänger des mit 20 Prozent Drittplatzierten Crin Antonescu von der Liberalen Partei mit ihrer Entscheidung bei der Stichwahl den Ausschlag für einen der beiden Kandidaten geben.

Dem künftigen Präsidenten fällt die Aufgabe zu, sich mit dem Parlament auf einen neuen Regierungschef zu einigen, der den Internationalen Währungsfonds (IWF) nach wochenlanger politischer Lähmung vom Spar- und Reformwillen Rumäniens überzeugen muss. Davon hängt die Auszahlung der nächsten Tranche eines 20 Milliarden Euro schweren IWF-Hilfspakets ab. Im Gespräch ist als Regierungschef auch der deutschstämmige Bürgermeister im siebenbürgischen Hermannstadt (Sibiu), Klaus Johannis.