Berlin. Auch 20 Jahre nach Verabschiedung der Uno-Kinderrechtskonvention ist die Lage der Kinder in aller Welt "dramatisch schlecht." Jedem zweiten der rund 2,2 Milliarden Kinder auf der Welt "fehlt es an Nahrung, Schulausbildung und frischem Wasser", sagte die stellvertretende Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks Unicef, Hilde Frafjord Johnson, bei der Vorstellung eines Sonderberichts in Berlin. Die Finanzkrise und der Klimawandel sowie wachsende soziale Gegensätze ließen die Zahl armer Kinder außerdem steigen.

Insgesamt habe die von 193 Staaten ratifizierte Uno-Kinderrechtskonvention den Schutz von Kindern jedoch verbessert, sagte Johnson. Die Konvention listet zehn Grundrechte von Kindern auf. Dazu zählen das Recht auf Gesundheit, auf Bildung und Ausbildung, auf Freizeit, Spiel und Erholung. Auch der Schutz vor Grausamkeit und Vernachlässigung gehören dazu.

In Deutschland stünden etwa die Einführung des gemeinsamen Sorgerechts, das Verbot der Prügelstrafe und die Modernisierung des Unterhaltsrechts mit der Konvention in Zusammenhang, teilte Unicef mit. Allerdings gilt die Kinderrechtskonvention in Deutschland bislang nur eingeschränkt für ausländische Kinder. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) erneuerte die Ankündigung der Bundesregierung, eine Vorbehaltserklärung zurückzunehmen.