Weder in den USA noch in Europa macht man sich Illusionen über die Lage in Afghanistan. Es herrscht Endzeitstimmung. Auch wenn der offenbar durch Wahlbetrug bestätigte Präsident Karsai nun alles verspricht, was man in Washington oder Berlin hören möchte, wird er weder die Korruption im Land ausrotten, noch die Macht der Warlords brechen können. Die Regierung Karsai, unter der Korruption, Armut und Drogenanbau neue Rekordmarken erreichten, ist eine potemkinsche Fassade, hinter der die Regierungen der kriegsmüden Völker emsig an der Exitstrategie werkeln.

Das Dilemma: Sofort abziehen geht nicht, jahrzehntelang bleiben erst recht nicht. Die Lösung: Mit Hochdruck sollen die afghanische Armee und Polizei nun aufgepäppelt werden, damit die westlichen Truppen möglichst bald abziehen können. Nach ihnen die Sintflut.