Die britische Finanzaufsicht soll künftig bei Verträgen einschreiten können, die Banker zu risikoreichen Geschäften verleiten.

London. Eigentlich liest sie nur vom Blatt ab. Aber die englische Königin Elizabeth II. und ihre Auftritte vor den Parlamentariern sind legendär. Und immer wieder sind überraschende Gäste dabei. Die Queen hat am Mittwoch bei der Präsentation des Regierungsprogramms von Premierminister Gordon Brown übertriebene Bonuszahlungen für Banker ins Visier genommen.

Die britische Finanzaufsicht soll künftig bei Verträgen einschreiten können, die Banker zu risikoreichen Geschäften verleiten. Zudem plane die Labour-Regierung in den verbleibenden sieben Monaten bis zur nächsten Wahl ein Gesetz, das die Reduzierung des Haushaltsdefizits regelt, sagte die Königin zur Eröffnung des neuen Parlamentsjahres im Westminister-Palast in London.

Mit ihrer Rede, die wie jedes Jahr traditionell prunkvoll inszeniert wurde, stellte die Monarchin (83) das politische Jahresprogramm der jeweiligen Regierung vor. Das Ereignis hat eher zeremoniellen Charakter, da die meisten Punkte schon zuvor bekannt sind und die Rede von der Regierung geschrieben wird. In diesem Jahr hatte die Opposition die Rede heftige kritisiert, weil aus ihrer Sicht die Königin zu Wahlkampfzwecken missbraucht werde.