Berlin. Die Organisation Transparency International (TI) hat den mangelnden Kampf gegen Korruption in zahlreichen Ländern beklagt. In den meisten der 180 untersuchten Staaten sei Bestechung ein weit verbreitetes Übel, erklärte die Organisation in ihrem gestern in Berlin veröffentlichten Jahresbericht.

Demnach rangiert Afghanistan auf dem zweitletzten Platz, noch korrupter ist nur Somalia. Deutschland kam wie im Vorjahr auf den 14. Platz. Zu den Schlusslichtern gehören auch der Irak, der Sudan und Birma. Sie erhielten auf einer Skala von null bis zehn Noten unter 1,5. Von den 25 bewerteten EU-Staaten schneiden Bulgarien, Griechenland und Rumänien mit einer Einstufung von 3,8 besonders schlecht ab. Auch Italien wird als reichlich korrupt bewertet: Mit der Note 4,3 liegt das Land noch hinter dem EU-Beitrittskandidaten Türkei (4,4). Am besten schneiden Neuseeland (9,4), Dänemark (9,3), Singapur und Schweden (9,2) sowie die Schweiz (9) ab. Auch Deutschland und Österreich gehören mit den Noten 8 und 7,9 zu den Ländern mit vergleichsweise geringer Bestechlichkeit. Anfällig für Korruption seien vor allem Länder mit dauerhaften Konfliktsituationen, schwachen politischen Institutionen und schlecht funktionierenden Rechtssystemen. TI rief die Industrienationen auf, die armen Länder am Ende der Skala nicht von der Entwicklungshilfe auszuschließen. Gerade für sie sei es wichtig, die Institutionen zu stärken. Die in knapp 100 Ländern aktive Organisation finanziert sich aus Beiträgen von Stiftungen, Firmen, Regierungsinstitutionen und Spenden.