Ramallah. Die für den 24. Januar geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in den Palästinensergebieten sind auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Das teilte die zentrale Wahlkommission gestern in Ramallah mit. Sie führte drei Gründe für die Entscheidung an. Danach lehnt die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation eine Zusammenarbeit für die ordnungsgemäße Durchführung von Wahlen ab. Außerdem gestattet Israel keine Wahlen im besetzten arabischen Ostteil von Jerusalem. Und schließlich hätten mehrere Palästinenserorganisationen zu verstehen gegeben, dass sie vor Wahlen erst eine innerpalästinensische Versöhnung der tief zerstrittenen 13 Organisationen wünschen.

Abbas hatte den Wahltermin vorgezogen, nachdem die Hamas sich geweigert hatte, ein Dokument zur Versöhnung beider Gruppen zu unterzeichnen, in dem die Präsidentenwahl für den Juni geplant war. Aus Ärger über den nach wie vor auf Eis liegenden Friedensprozess mit Israel hat Abbas zudem damit gedroht, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.