Washington. Die US-Streitkräfte sind vor dem Amoklauf auf dem Stützpunkt Fort Hood offenbar nicht über die Kontakte des mutmaßlichen Todesschützen zu einem radikalen Prediger im Jemen informiert worden. Das Pentagon wusste nichts von den abgefangenen E-Mails des Militärpsychiaters Nidal Hasan an den radikalen Geistlichen. Erst nach dem Amoklauf habe die US-Bundespolizei FBI die Verantwortlichen der Armee darüber in Kenntnis gesetzt. Den Angaben zufolge hatte ein Verbindungsmann des Pentagons in dem Team gearbeitet, das die Aktivitäten Hasans überwachte. Wie üblich sei aber nur die koordinierende Untersuchungsbehörde, in dem Fall das FBI, informiert worden. Hasan hatte auf dem Stützpunkt im Bundesstaat Texas in der vergangenen Woche 13 Menschen erschossen und 42 weitere verletzt. Nach Erkenntnissen der Bundespolizei FBI hatte der 39-jährige gläubige Muslim seit vergangenem Jahr Kontakt zu dem radikalen Prediger Anwar al-Awlaki im Jemen, der wiederum Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida unterhalten soll. Laut FBI wies aber nichts auf eine Beteiligung Hasans an terroristischen Aktivitäten oder Planungen hin.

US-Präsident Barack Obama indes zeigte sich am Dienstag bei seiner Trauerrede in der texanischen Kaserne Fort Hood erneut tief erschüttert über das Blutbad.