Die Uno-Vollversammlung berät kommende Woche über den Goldstone-Bericht zum Gazakrieg, der sowohl Israel als auch der im Gazastreifen herrschenden Hamas Kriegsverbrechen vorwirft.

New York. Der Präsident des Uno-Menschenrechtsrats habe eine entsprechende Bitte arabischer Staaten und der Blockfreien weitergeleitet, sagte der Sprecher der Vollversammlung in New York, Jean Victor Nkolo. Die Sitzung ist demnach für den 4. November geplant.

In dem Bericht wird der Weltsicherheitsrat aufgefordert, bei Israel und den Palästinensern auf glaubhafte Ermittlungen zu dem Krieg binnen drei Monaten zu dringen. Sollte eine Seite das verweigern, soll das höchste Uno-Gremium die aufgeführten Beweise in einem halben Jahr an den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) weitergeben. Ein Handeln des Weltsicherheitsrats ist allerdings wegen des Vetorechts der USA unwahrscheinlich.

Dem Goldstone-Bericht zufolge wandte Israel während der Offensive im Gazastreifen unverhältnismäßige Gewalt an. Es seien willkürlich Zivilpersonen angegriffen und zivile Infrastruktur zerstört worden. Bewaffneten palästinensischen Gruppen wird vorgeworfen, vorsätzlich israelische Zivilpersonen angegriffen und Raketen auf südisraelische Grenzorte abgefeuert zu haben. Während der Kämpfe vom 27. Dezember bis 18. Januar wurden 13 Israelis und rund 1400 Palästinenser getötet.