Holland ist seit Freitag nicht mehr das Hausbesetzer-Paradies Europas. Mithilfe der Stimmen der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit (PVV) des Islamgegners Geert Wilders setzte die Regierungskoalition aus Christ- und Sozialdemokraten ein Gesetz durch, das Hausbesetzern Gefängnisstrafen von bis zu zwei Jahren und acht Monaten androht.

Den Haag. Mit dem Anti-Kraker-Gesetz kann die "einfache" Besetzung leer stehender Häuser nun als Hausfriedensbruch mit einem Jahr Gefängnis bestraft werden. Wenn Kraker mit Einschüchterungen oder gar Gewalt vorgehen, sollen Gerichte die Haftstrafe auf zwei Jahre verdoppeln. Und bei Gewaltanwendung durch ganze Gruppen von Krakern ist eine Höchststrafe von zwei Jahren und acht Monaten vorgesehen.

Hausbesetzungen waren in den Niederlanden auch früher schon verboten, jedoch wurde es von den Behörden meist geduldet, wenn mehr als zwölf Monate leer stehende Wohnungen "gekraakt" wurden. Dadurch entstand eine organisierte Kraker-Szene, mit deren Hilfe sich viele junge Leute billige Unterkünfte beschafften. Allerdings kam es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, wenn Investoren die Zwangsräumung besetzter Häuser erstritten hatten.