Drei von vier Deutschen befürchten, im Pflegefall nicht ausreichend versorgt zu sein. Nach einer Allensbach-Umfrage fühlen sich nur zehn Prozent für den Pflegefall finanziell genügend abgesichert.

Berlin. Für mehr als zwei Drittel der Befragten räumt die Politik dem Thema Pflege nicht den angemessenen Stellenwert ein. Offizielle Statistiken gehen davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund zwei Millionen bis 2050 auf vier Millionen steigen wird. Dabei tritt die Pflegebedürftigkeit derzeit im Schnitt im 85. Lebensjahr ein. Die Verweildauer liegt bei durchschnittlich lediglich 300 Tagen.

Bei der Finanzierung erwarten 78 Prozent der Befragten, dass die Einnahmen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung alleine nicht ausreichen. Rund ein Drittel sieht hier den Staat in der Pflicht, 39 Prozent setzen auf eine private Vorsorge. Obgleich drei von vier Befragten wissen, dass die Pflegeversicherung nur eine Teilkasko für den Pflegefall ist, haben bislang lediglich zwölf Prozent eine weitere private Versicherung zur Absicherung im Alter abgeschlossen.

Rund drei Viertel der Deutschen wollen im Pflegefall ihr Leben nicht mit allen medizinischen Möglichkeiten verlängern. Unter denen, die ein Pflegeheim kennen, wenden sich sogar 84 Prozent gegen uneingeschränkte lebensverlängernde Maßnahmen. Bei der Umfrage im Auftrag der Marseille-Kliniken befragte das Institut für Demoskopie Allensbach 1804 Bürger.

Mehr als jeder Zweite befürchtet demnach, bei einer schweren Krankheit möglicherweise gegen seien Willen durch den Einsatz von Maschinen am Leben erhalten zu werden. Gegen solche Befürchtungen hofft sich die Mehrheit durch Patientenverfügungen abzusichern.