China und Russland haben Milliardengeschäfte in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar sowie zukünftige russische Gaslieferungen vereinbart.

Peking. Nach Gesprächen zwischen dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin und Chinas Regierungschef Wen Jiabao in Peking unterzeichneten beide Seiten auch ein Regierungsabkommen über die gegenseitige Unterrichtung über den Start ballistischer Raketen. Das berichtete Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Geplant ist nach russischen Angaben auch die Einrichtung eines "heißen Drahts" zwischen den Präsidenten für Krisenfälle.

In ihren Gesprächen würdigten beide Regierungschefs den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Vor allem seit Vereinbarung der strategischen Partnerschaft 1996 seien die Beziehungen "stabil und reif" geworden, sagte Wen Jiabao. Er sprach von einem "Musterbeispiel" für den Umgang zwischen zwei großen Mächten. Auch Putin sprach von einer strategischen Partnerschaft. Es ist sein erster Besuch in China seit seinem Amtsantritt als Ministerpräsident im Mai 2008. Mit ihrer Annäherung wollen beide Veto-Mächte im Uno-Sicherheitsrat ein Gegengewicht zu den USA bilden.

Das Volumen der Wirtschaftsabkommen ist niedriger als erwartet. Vizeministerpräsident Alexander Schukow hatte im Vorfeld sogar Abschlüsse über 5,5 Milliarden US-Dollar angekündigt, doch müssen einige Geschäfte noch weiter verhandelt werden.

Unter den insgesamt zwölf Vereinbarungen waren zwei Kreditabkommen über jeweils 500 Millionen US-Dollar zwischen den Entwicklungsbanken beider Länder sowie Chinas Landwirtschaftsbank und dem zweitgrößten russischen Kreditunternehmen VTB. Weitere Abschlüsse betrafen Bauunternehmen, Straßenbau, Eisenbahn und Energieeffizienz. In einem Memorandum wurde die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen in Russland vereinbart.

Wegen weiterer strittiger Details wurde nur ein Rahmenabkommen über russische Gaslieferungen unterzeichnet.