Die Vergabe des Friedensnobelpreises an Präsident Barack Obama vertieft in den USA die innenpolitischen Gräben.

Washington. Nach scharfer Kritik des republikanischen Parteichefs Michael Steele an der Entscheidung des Nobel-Komitees warfen die Demokraten den Konservativen vor, sich mit islamischen Extremisten gemeinzumachen. Obamas Parteifreunde verwiesen auf die radikalislamische Hamas und die afghanischen Taliban, die ebenfalls die Auszeichnung für den US-Präsidenten kritisiert hatten. Bei den Republikanern rief dieser Vergleich wiederum Empörung hervor.

Die Entscheidung für Obama nach nur neunmonatiger Amtszeit war weltweit mit Überraschung, aber im Ausland größtenteils positiv aufgenommen worden. Viele Staats- und Regierungschef hatten Obama gratuliert, so auch der russische Präsident Dmitri Medwedew. "Ich hoffe, dass diese Entscheidung als zusätzlicher Impuls für unsere gemeinsame Arbeit bei der Schaffung eines neuen Klimas in der internationalen Politik dient", sagte Medwedew.

In den USA dagegen versagten die republikanischen Spitzenpolitiker nahezu geschlossen dem Präsidenten einen Glückwunsch, die meisten hüllten sich in demonstratives Schweigen.