Die regierende Sozialistische Partei in Portugal (PS) hat nach Prognose die Parlamentswahl gestern gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident José Sócrates erhielt nach einer Erhebung des Senders RTP 36 bis 40 Prozent der Stimmen.

Lissabon. Der 52-jährige Sócrates befleißigte sich im Wahlkampf einer eher linken Rhetorik und reagierte damit auch auf die Tatsache, dass ihm seine Basis bei der letzten Wahl zum Europäischen Parlament massiv die Gefolgschaft verweigerte. Auf die konservativen Sozialdemokraten von Herausforderin Manuela Ferreira Leite entfielen demnach 25 bis 29 Prozent.

Drei kleinere Parteien bekamen sieben bis zwölf Prozent der Stimmen. Für die Bildung einer stabilen Regierung werden Koalitionsverhandlungen erwartet. Als Partner der PS könnten sich die Wahlallianz aus Kommunistischer Partei (PCP) und Grünen (PEV) oder der Linksblock (BE) anbieten.

Zur Wahl der 230 Abgeordneten waren 9,4 Millionen Bürger Portugals aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag vier Stunden vor Schließung der Wahllokale bei 43 Prozent, 2005 waren es noch 50 Prozent.