Venezuelas Präsident Hugo Chávez und sein libyscher Kollege Muammar al-Gaddafi haben Südamerikas und Afrikas Staats- und Regierungschefs aufgefordert, nach einer neuen Weltordnung zu streben. Diese solle die wirtschaftliche Dominanz des Westens brechen.

Porlamar. Das 21. Jahrhundert werde "eine multipolare Welt" hervorbringen, sagte Chávez bei einem Gipfeltreffen auf der venezolanischen Karibikinsel Margarita.

Gaddafi sprach sich für die Gründung eines Gegengewichts zur Nato aus. Afrika und Lateinamerika müssten eine "Nato des Südens" gründen, sagte er. Während Nordamerika in allen Bereichen mit Europa verbunden sei, klaffe zwischen den Kontinenten im Südatlantik ein Loch, sagte Gaddafi. Als Zeitpunkt für die Gründung einer strategischen Militärallianz als Gegengewicht zur Nato sei das Jahr 2011 realistisch. Die "Nato des Südens" solle jedoch "keine kriegshetzerische Aktion sein".

Bei dem Treffen, zu dem 30 Staats- und Regierungschefs gereist waren, sollen unter anderem Abkommen zu Gesundheit, Tourismus und Energie unterzeichnet werden.