Die Forderung des amerikanischen Oberkommandeurs in Afghanistan, General Stanley McChrystal, nach einer weiteren massiven Aufstockung der Truppen am Hindukusch sorgt in Washington immer mehr für Grundsatzdebatten über die richtige Strategie.

Hamburg/Washington. Hatten in den vergangenen Wochen schon Vizepräsident Joseph R. Biden und der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Barack Obama, General James L. Jones, Bedenken gegen die weitere Truppenentsendung geäußert, so kamen dieser Tage weitere Kritiker des Kurses von McChrystal hinzu. So führte der frühere US-Außenminister Colin Powell, selber ein ehemaliger Vier-Sterne-General, ein intensives Gespräch mit Obama im Oval Office. Wie es hieß, zeigte sich Powell dabei sehr skeptisch gegenüber der Annahme, mehr Truppen würden zu einem Erfolg in Afghanistan führen. Wie die "New York Times" schrieb, habe Powell den Präsidenten daran erinnert, dass eine militärische Mission immer klar definiert sein solle. Was in Afghanistan nicht der Fall ist. Auch Obamas mächtiger Stabschef Rahm Emanuel hat sich dem Vernehmen nach auf die Seite der McChrystal-Kritiker geschlagen. (Fra)