In Honduras kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten, nachdem der gestürzte Präsident Manuel Zelaya am Montag zurückgekehrt war.

Tegucigalpa. Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas und Schlagstöcken gegen Tausende seiner Unterstützer vor, die sich nach seiner Ankunft in der Hauptstadt Tegucigalpa versammelt hatten. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 174 Demonstranten festgenommen. Ein von Radio Globo interviewter Arzt sagte, dass mindestens 18 Menschen mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt worden seien. Die Regierung dementierte jedoch Berichte, wonach bei Zusammenstößen vor der brasilianischen Botschaft drei Menschen getötet worden seien.

Zelaya, der am 28. Juni gestürzt und aus Honduras vertrieben worden war, hatte aus Angst vor einer Festnahme nach seiner Ankunft Zuflucht in der brasilianischen Botschaft gesucht. Die international nicht anerkannte Putschregierung unter Roberto Micheletti hatte von Brasilien verlangt, ihn auszuliefern. Um den Druck auf die brasilianische Regierung zu erhöhen, wurde die Botschaft umstellt. Sicherheitskräfte ließen niemanden hinein oder hinaus. Inzwischen haben die rund 300 Menschen in dem Gebäude nichts mehr zu essen und zu trinken. Strom, Wasser und Telefon wurden zeitweise abgestellt.

Die brasilianische Regierung zeigte sich besorgt. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva forderte eine Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrates. Wie er in New York erklärte, sicherte er Zelaya per Mobiltelefon seine Unterstützung zu. Zugleich habe er ihn gebeten, nichts zu unternehmen, was die Lage verschärfen könnte.

Interimspräsident Micheletti, der Zelaya Verfassungsbruch und Vaterlandsbetrug vorwirft, erklärte sich unterdessen zu einem Gespräch mit seinem Amtsvorgänger bereit. Voraussetzung sei, dass Zelaya das Ergebnis der für den 29. November geplanten Wahlen anerkenne. Dieser wies das Angebot zurück.