Der Japaner Yukiya Amano ist von den Vertretern der 150 IAEA-Mitgliedsländer einstimmig zum neuen Chef der Internationalen Atomenergiebehörde gewählt worden.

Wien. Die Generalkonferenz der Uno-Behörde bestimmte den 62-Jährigen in ihrer Sitzung in Wien zum Nachfolger von Generaldirektor Mohammed al-Baradei, der dieses Amt zwölf Jahre innehatte und 2005 für seine Arbeit mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Amano, der als Favorit der westlichen Mitgliedsländer galt, setzte sich bereits im Juni in einer Stichwahl gegen den südafrikanischen Abrüstungsexperten Abdul Samad Minty durch. Amano studierte Jura in Tokio und kam 2005 als Diplomat zur IAEA. Als Experte für Atomfragen führte er viele internationale Verhandlungen zur nuklearen Abrüstung.

In seiner Antrittsrede betonte der neue Atomchef, dass die IAEA ein Gleichgewicht zwischen ihren Rollen im Kampf gegen die nukleare Aufrüstung und der Förderung der friedlichen Nutzung der Atomenergie finden müsse. "Nur ein ,Nuklear-Wachhund' zu sein reicht nicht", sagte Amano. Die Nutzung von Atomenergie könne ein Weg sein, den erhöhten Energiebedarf der Welt klimaschonend zu decken. Amano warnte aber auch vor einer steigenden Gefahr durch die Ausbreitung von Atomwaffen und den Terrorismus.