Sechs Wochen nach der mutmaßlichen Entführung des russischen Frachters “Arctic Sea“ hat der Kreml eine Aufklärung aller Hintergründe versprochen.

Moskau. Außenminister Sergej Lawrow wies gestern die Vermutung zurück, der Frachter habe S-300-Raketen für den Iran an Bord gehabt. Mit diesem Waffensystem können Flugzeuge und Raketen bis zu einer Reichweite von 145 Kilometern abgeschossen werden.

Die "Arctic Sea" verschwand am 28. Juli in der Ostsee - nach offiziellen Angaben mit einer für Algerien bestimmten Holzladung aus Finnland. Drei Wochen später tauchte sie in der Nähe der Kapverden auf. Russische Marinesoldaten nahmen acht mutmaßliche Entführer fest und brachten diese ebenso wie die meisten Besatzungsmitglieder auf dem Luftweg nach Russland. Die "Arctic Sea" ist noch auf dem Weg in den russischen Hafen Noworossiisk. Dort soll eine gründliche Untersuchung eingeleitet werden. Lawrow sagte, daran würden auch Behördenvertreter aus Malta teilnehmen - der Frachter war unter der Flagge dieses Mittelmeerstaats unterwegs.