Der vorübergehend entführte russische Frachter “Arctic Sea“ hatte einem österreichischen Medienbericht zufolge hochmoderne Boden-Luft-Raketen für den Iran an Bord.

Wien. Eine aus russischen Militärangehörigen bestehende Mafia-Gruppe habe mit dem Iran eine entsprechende Vereinbarung getroffen, berichtet die Zeitung "Salzburger Nachrichten". Demnach wurden die Waffen vom Typ S-300 bei einer Reparatur des Schiffes im russischen Kaliningrad an Bord gebracht.

Dem Bericht zufolge entschied Russland, den Frachter zu stoppen, nachdem der Geheimdienst des Landes Informationen über die Vereinbarung zwischen dem Iran und der Mafia-Gruppe erhalten hatte. Die wertvolle Fracht erkläre, warum die angeblichen Piraten bei dem Überfall auf das Schiff, das offiziellen Angaben zufolge nur Holz an Bord hatte, ein so großes Risiko eingegangen seien. Die Zeitung führte außerdem an, dass Russland nach der Befreiung des Frachters zwei große Transportflugzeuge geschickt habe, obwohl offiziell nur 14 Besatzungsmitglieder und acht mutmaßliche Entführer nach Moskau gebracht werden mussten.

Die "Arctic Sea" war auf dem weg von Finnland nach Algerien angeblich von Piraten überfallen worden und verschwand spurlos. Die Fahrt endete vor den Kapverden, wo ein russisches Kriegsschiff den Frachter aufbrachte. Seither halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach das Schiff Waffen an Bord gehabt haben soll.