In Deutschland gibt es unter den Männerorden und -kongregationen 113 selbstständige Ordensprovinzen, Abteien und Priorate von 62 verschiedenen Ordensgemeinschaften. In 480 klösterlichen Niederlassungen leben etwa 5100 Ordensmänner. Die Zahl nimmt ab. 45 Prozent sind jünger als 65 Jahre. An erster Stelle stehen die Benediktiner: In 34 Niederlassungen leben 811 Mitglieder. Es folgen die Franziskaner (749), Jesuiten (413), Salesianer Don Boscos (329), die Steyler Missionare (318) und die Pallottiner (282). Bei den Frauenorden ist die Zahl deutlich größer: Es gibt 329 Generalate, Provinzialate, Abteien und selbstständige Einzelklöster mit rund 23 000 Ordensfrauen, die in mehr als 1700 klösterlichen Niederlassungen leben. Die größten Ordensgemeinschaften sind benediktinisch, franziskanisch und vinzentinisch geprägt.

Das Kloster in Beuron besteht seit mehr als 950 Jahren. Der Orden der Benediktiner wurde vor 1500 Jahren gegründet. Er geht auf den Heiligen Benedikt zurück, der um 480 im italienischen Nursia als Sohn eines reichen Landbesitzers geboren wurde. Der Name bedeutet im Lateinischen ( bene dictus , wohl gesagt) "der Gesegnete". Legenden berichten von Heilungen und sogar Totenerweckungen. Benedikt gilt als Begründer der organisierten klösterlichen Pflege. Am Gründonnerstag des Jahres 547, dem 21. März, starb Benedikt in Monte Cassino. Sein Konzept vom zölibatären Leben, einfacher Ernährung, festen Zeiten für Gebet, Lesung, Arbeit und Schlaf gilt noch heute. Ora et labora (bete und arbeite) - die Kurzformel benediktinischen Lebens besagt, dass Gott, der Schöpfer, im Mittelpunkt des Denkens und Tuns steht. Benedikt prägte den Satz: "Müßiggang ist der Feind der Seele."

Der Weg in die klösterliche Gemeinschaft beginnt mit dem Postulat (sechs Monate), dann folgen Noviziat (ein bis zwei Jahre) und zeitlicher Profess (drei Jahre). Erst danach können die Gelübde abgelegt werden.

Jedes Benediktinerkloster muss sich wirtschaftlich selbst tragen. Beuron wird im Jahr von rund 300 000 Touristen und Wallfahrern besucht, die dort die Stille suchen, beten, Seminare und Konzerte besuchen. Klostermetzgerei und Gärtnerei verkaufen Produkte aus eigener Produktion. Im Gästeflügel werden pro Jahr bis zu 8000 Gäste gezählt. Mit rund 450 000 Büchern besitzt Beuron die größte Klosterbibliothek in Deutschland.