Sieben Wochen nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Iran kommen die ersten Demonstranten vor Gericht.

Teheran. Ab Sonnabend müssten sich rund 20 Menschen wegen Angriffen auf die nationale Sicherheit verantworten, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Irna. Die Demonstranten müssen sich unter anderem wegen Bombenanschlägen, des Besitzes von Feuerwaffen und Granaten und Angriffen auf Sicherheitskräfte verantworten.

Unterdessen wuchs die Kritik am Präsidenten. "Mahmud Ahmadinedschad muss sich beim Volk entschuldigen", titelte die ultrakonservative Zeitung "Ja Lessarat". Er sei wegen seiner Treue zum geistlichen Führer Ayatollah Ali Chamenei gewählt worden, an dieser werde aber nach den jüngsten Entscheidungen des Präsidenten gezweifelt. Die Konservativen hatten die Entscheidung Ahmadinedschads, Esfandiar Rahim Maschaie zum Vizepräsidenten zu ernennen, scharf kritisiert. Maschaie, der 2008 gesagt hatte, der Iran sei ein Freund des israelischen Volkes, musste später auf Druck Chameneis zurücktreten.