Bei der Präsidentschaftswahl in Kirgistan hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) herbe Verstöße gegen internationale Standards bemängelt.

Bischkek. Der Urnengang sei von "vielen Problemen und Unregelmäßigkeiten" begleitet gewesen, teilte die OSZE am Freitag mit.

So habe es Unstimmigkeiten in den Wählerlisten und Hinweise auf Mehrfach-Stimmabgaben gegeben. Zudem seien einige Wahlurnen vollgestopft gewesen. Die Stimmenauszählung und die Berechnung der Ergebnisse wurden in mehr als der Hälfte der Fälle von den knapp 300 OSZE-Beobachtern negativ beurteilt. Die OSZE bemängelte außerdem den Missbrauch von Verwaltungsmitteln und eine verzerrende Darstellung des Wahlkampfs in den Staatsmedien, wodurch Amtsinhaber Kurmanbek Bakijew bevorteilt worden sei. Die Leiterin der dauerhaft in Kirgistan stationierten OSZE-Beobachter, Radmila Sekerinska, sagte, sie unterstütze die Versuche der Opposition, die Wahl anzufechten.

Nach Auszählung von zwei Dritteln der Stimmen lag Bakijew mit 86,3 Prozent vorn. Er präsentierte sich als Garant der Stabilität und setzte damit auf den Wunsch der Wähler nach einem Ende politischer Turbulenzen in der verarmten ehemaligen Sowjetrepublik. Bakijew war nach der sogenannten Tulpenrevolution im Jahr 2005 an die Macht gekommen.