Im Machtkampf im Iran hat der konservative Staatschef Mahmud Ahmadinedschad nach heftiger Kritik aus den eigenen Reihen eine Niederlage erlitten.

Teheran. Der erst zwei Tage zuvor von Ahmadinedschad als erster Vizepräsident ernannte Esfandiar Rahim Maschaie erklärte gestern seinen Rücktritt.

Maschaies Berufung am Freitag hatte heftige Kritik unter konservativen Hardlinern ausgelöst. Maschaie war bei ihnen in Ungnade gefallen, als er vor einem Jahr erklärte, der Iran sei "ein Freund des israelischen Volkes", und in den USA lebe "eines der besten Völker der Welt".

Aus Respekt vor dem Volk müsse Ahmadinedschad die Ernennung rückgängig machen, forderte etwa der vom obersten geistlichen Führer Ayatollah Ali Chamenei ernannte Herausgeber der Zeitung "Kaihan", Hossein Schariatmadari. Die Zeitung "Etemad Melli" zitierte den konservativen Geistlichen Ahmed Chatami mit den Worten, die Ernennung Maschaies sei eine "Missachtung" des Parlaments und der Expertenversammlung. Maschaie gilt als enger Vertrauter Ahmadinedschads, seine Tochter ist mit dem Sohn des Präsidenten verheiratet.