Obwohl die Moscheen geschlossen bleiben sollten, gingen viele Muslime am Freitag beten. Gegen die Proteste in der chinesischen Unruheprovinz gingen die Sicherheitskräfte hart vor.

Urumqi. Mit Schlagstöcken trieben sie die Demonstranten auseinander und verhafteten Dutzende. Chinesische Sicherheitskräfte haben in der Uiguren-Provinz Xinjiang neue Proteste im Keim erstickt. Die Festgenommenen wurden mit über dem Kopf verschränkten Händen abgeführt wurde.

In Urumqi öffneten trotz eines Verbots der chinesischen Behörden mehrere Moscheen ihre Pforten für die Gläubigen zum Freitagsgebet. Hunderte Muslime versammelten sich vor ihren Gotteshäusern und erzwangen Einlass. Nicht überall wurde er ihnen gewährt. Die Schließung der Moscheen wurde mit der „Wahrung der öffentlichen Sicherheit“ begründet. Vor der Weißen Moschee von Urumqi stritten rund 100 Männer mit den Sicherheitskräften, bis diese sie schließlich passieren ließen. Ein uigurischer Polizist, der seinen Namen nicht nennen wollte, sagte: „Wir haben beschlossen, die Moschee zu öffnen, weil zu viele Menschen zusammengekommen waren. Wir wollten keinen Zwischenfall.“

Nach den blutigen Unruhen, denen zu Wochenbeginn mindestens 156 Menschen zum Opfer gefallen waren, wollten die Behörden eine weitere Eskalation offensichtlich verhindern. Gleichzeitig wurden aber die Sicherheitsvorkehrungen überall verschärft.

Auch in anderen Teilen von Xinjiang waren die Moscheen überwiegend geöffnet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. In Kashgar im Südwesten der Unruheprovinz nahe der pakistanischen Grenze wurde derweil die Berichterstattung der Medien stark eingeschränkt. Ausländische Journalisten und andere Besucher aus dem Ausland wurden aufgefordert, in ihren Hotels zu bleiben oder die Stadt zu verlassen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP wurde mehrfach festgenommen und schließlich zum Flughafen von Kashgar eskortiert.